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Sensory Play: Die besten Tipps, Ideen und Vorteile für Kinder
Sensory Play, oder auch sensorisches Spielen, ist eine der effektivsten und zugleich spaßigsten Methoden, um Kinder spielerisch in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Dabei werden alle Sinne angesprochen: Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und sogar Schmecken. Diese spielerische Erfahrung hilft nicht nur dabei, die Sinne zu schärfen, sondern auch wichtige kognitive und motorische Fähigkeiten zu entwickeln. In diesem Artikel zeige ich dir, was Sensory Play genau ist, warum es so wichtig für Kinder ist und wie du es mit einfachen Mitteln in den Alltag integrieren kannst. Außerdem findest du 10 praktische Tipps und zahlreiche Ideen für aktives Spielen.
Was ist Sensory Play
Sensory Play ist eine spielerische Methode, bei der Kinder ihre Sinne einsetzen, um die Welt um sie herum zu entdecken. Es umfasst alle Aktivitäten, bei denen die fünf Sinne – Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen – aktiv eingesetzt werden. Es geht darum, die Welt durch Berührungen, Geräusche und visuelle Eindrücke zu erkunden. Verschiedenste Aktivitäten sind nicht nur unterhaltsam, sondern bieten auch zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten für Kinder.
Gerade für Kinder im Alter von 0 bis 5 Jahren ist Sensory Play besonders wertvoll, da es ihnen hilft, Zusammenhänge zu verstehen, ihre feinmotorischen Fähigkeiten zu trainieren und spielerisch zu lernen. Es ist eine wunderbare Gelegenheit, die Neugier zu wecken und die Entwicklung der Sinne zu unterstützen.
Die Vorteile von Sensory Play
Kinder sind von Natur aus kleine Entdecker. Sie lernen die Welt durch Erfahrung und Exploration kennen. Sensory Play ist deshalb so wirkungsvoll, weil es den Kindern die Möglichkeit gibt, neue Eindrücke zu sammeln, Verbindungen herzustellen und ihre Umwelt zu verstehen.
Lass uns etwas tiefer eintauchen:
- Förderung der kognitiven Entwicklung: Sensory Play ist mehr als Unterhaltung – es regt das Gehirn an. Wenn Kinder durch ihre Sinne mit der Umwelt interagieren, verknüpfen sie ihre Eindrücke und lernen, Probleme zu lösen.
- Särkung der motorischen Fähigkeiten: durch das Erforschen von Texturen und Materialien verbessern Kinder ihre fein- und großbmotorischen Fähigkeiten.
- Emotionale und soziale Entwicklung: Sensory Play ermöglicht das Regulieren von Emotionen. Es kann beruhigend wirken und Ängste abbauen. Darüber hinaus fördert das gemeinsame Spielen mit anderen Kindern soziale Fähigkeiten.
- Konzentration und Aufmerksamkeit: Kinder, die regelmäßig sensorische Spiele erleben, entwickeln eine bessere Fähigkeit zur Fokussierung. Die unterschiedlichen Sinneseindrücke schärfen ihre Wahrnehmung und steigern ihre Fähigkeit, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren
- Förderung der Sprachentwicklung: Im Rahmen von Sensory Play erweitern Kinder ihren Wortschatz. Sie lernen neue Wörter, die mit verschiedenen Materialien oder Aktivitäten in Verbindung stehen, und beginnen, ihre Erfahrungen sprachlich auszudrücken. Durch das Benennen von Farben, Texturen und Geräuschen erweitern Kinder ihr sprachliches Verständnis.
Mit allen Sinnen spielen fördert Denken, Fühlen, Bewegen und soziales Miteinander.
Wie kannst du Sensory Play in den Alltag integrieren?
Das Schöne an Sensory Play ist, dass du dafür keine teuren Spielsachen benötigst. Viele Materialien findest du bereits zu Hause und nahezu in jeder Gelegenheit lässt sich Sensory Play beobachten.
Glaubst du mir nicht?
Dann lass uns gemeinsam folgende Alltagssituationen genauer Betrachten:
Situation #1: Das Essen
Dein (Klein)Kind hat einen Teller mit Kartoffelbrei, Erbsen und einem Stück Fleisch oder Tofu vor sich. Was tut es? Es nimmt nicht die Gabel oder den Löffel. Nein, es versucht die Erbsen einzeln mit den Fingern zum Mund zu führen, das größere Stück Fleisch oder Tofu auch noch irgendwie rein zu bekommen und in dem Kartoffelbrei wird rumgerührt und rumgematscht.
Außerdem landen 2/3 des Essens samt Besteck auf dem Boden.
Aber hier passiert alles auf einmal:
- dein Kind fühlt den Brei, die Erbsen, den Tofu
- dein Kind sieht, wie die Erbsen rollen und die Komponenten sich miteinander mischen
- dein Kind hört, wenn die Gabel auf den Boden fällt
- dein Kind riecht den Geruch der Speisen
- dein Kind schmeckt das, was dann doch im Mund landet
Situation #2: Die Badewanne
Die Badewanne ist abends randvoll mit Badeschaum und Spielzeug. Und mittendrin plantscht dein Kind vor Freude. Natürlich muss das Wasser blau oder grün sein – oder noch besser: beides.
Es wird geplantscht, gespritzt, mehr Wasser eingelassen – heißes und eisig kaltes – getaucht und natürlich getrunken.
Auch in dieser Situation passiert wieder alles gleichzeitig:
- dein Kind fühlt die Wassertemperatur, den Schaum, die Gummienten und die Seife
- dein Kind sieht, farbige Badezusätze, die Wassertropfen an der Wand herunterlaufen
- dein Kind hört, das Plätschern des nachlaufenden Wassers, das Quietschen des Entchens
- dein Kind riecht die Düfte von Seife, Shampoo und Badezusätze
- dein Kind experimentiert mit der Auftriebskraft des Wassers
Das waren nur zwei Beispiele aus dem Alltag. Schaue dir einmal euren Tag genauer an und du wirst feststellen, dass ständig Sinneserfahrungen und Gelegenheiten für Sensory Play stattfinden – oft ohne, dass du es bewusst wahrnimmst.
10 Praktische Tipps für erfolgreiches Sensory Play
1. Einen klar definierten Spielbereich schaffen
Wähle einen Bereich aus, der leicht sauber zu halten ist. Ideal sind abwischbare Böden oder der Garten. Lege eine Wachstuchdecke oder ein altes Bettlaken aus, um das Aufräumen zu erleichtern.
2. Natürliche Materialien verwenden
Materialien aus der Natur, wie Blätter, Steine, Sand oder Muscheln, sind perfekt für sensorisches Spielen. Sie sind nachhaltig, vielseitig einsetzbar und geben den Kindern ein Gefühl für die Umwelt.
3. DIY-Projekte ausprobieren
Stelle deine eigenen Sensory-Materialien her! Beispielsweise kannst du:
Slime aus Maisstärke und Wasser herstellen.
Eine Sensorik-Box mit Reis, Linsen oder Nudeln füllen.
Knete aus Mehl, Salz und Wasser selber machen.
4. Verschiedene Sinne ansprechen
Kombiniere Aktivitäten, die unterschiedliche Sinne ansprechen. Zum Beispiel:
Duftende Materialien (Zimt, Lavendel) mit Texturen (Sand, Reis).
Klänge, wie Regenmacher oder Rasseln, mit Farben.
5. Altersgerechte Materialien auswählen
Für Kleinkinder sollten die Materialien ungefährlich sein, da sie gerne alles in den Mund nehmen. Verwende beispielsweise essbare Materialien wie gefärbten Reis oder Pudding.
6. Klare Regeln festlegen
Bevor das Spiel beginnt, erkläre deinem Kind, wie mit den Materialien umzugehen ist. Zum Beispiel: „Der Reis bleibt in der Box“ oder „Die Knete wird nicht gegessen.“
7. Kreative Ideen umsetzen
Baue ein „Fühlsackerl“: Eine Tasche mit unterschiedlichen Materialien, die dein Kind erraten muss.
Erstelle eine Regenbogen-Reis-Box mit buntem, gefärbtem Reis.
Lass dein Kind in einer Wasserschale verschiedene Objekte entdecken.
8. Zeit für freies Spiel lassen
Gib deinem Kind die Freiheit, selbst zu entscheiden, wie es spielen möchte. Das regt die Kreativität an und fördert die Unabhängigkeit.
9. Auf Sicherheit achten
Achte darauf, dass keine kleinen Teile verschluckt werden können und dass die Materialien ungiftig sind. Essbare Optionen sind ideal für kleine Kinder.
10. Flexibel bleiben
Nicht jedes Kind spielt gleich gern mit denselben Materialien. Beobachte, womit dein Kind besonders viel Freude hat, und passe die Aktivitäten entsprechend an
3 konkrete Ideen für Sensory Play im Alltag
Das ist ja alles schön und gut, denkst du dir jetzt vielleicht. Aber wie um himmels willen setze ich das jetzt um?
Ich habe da etwas für dich vorbereitet:
Idee #1: Knete - der Klassiker
Knete ist – neben den beiden folgenden Ideen – eines der ultimativen Materialien für Sensory Play. Kinder können sie drücken, ziehen, rollen, formen und Farben mischen. Selbst wenn sie die Knete werfen (was vielleicht nicht jedermanns Favorit ist), gehört auch das zum Lernprozess und zur Entfaltung ihrer Kreativität.
Ein weiterer Vorteil: Knete lässt sich ganz einfach selbst herstellen! Wenn du wissen möchtest, wie das geht, schau dir gerne das Rezept dazu an.
Biete Knete in größerer Menge auf eurem Sensory-Play-Tisch an und kombiniere sie mit Nudeln, Tieren, Sensorik Bällen…
Idee #2: Reis - ein Gamechanger
Reis gehört zu den vielseitigsten und ansprechendsten Materialien für sensorisches Spiel. Ob in einer Schale oder auf einem Sensory-Play-Tisch angeboten, lädt er Kinder dazu ein, ihre Sinne zu erkunden und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Die vielfältigen Möglichkeiten, Reis zu schütten, zu greifen oder mit kleinen Werkzeugen zu bearbeiten, fördern nicht nur die Feinmotorik, sondern auch Konzentration und Entspannung.
Dein Kind wird ganz schnell kreativ und holt sich geeignetes Zubehör dazu. Jetzt heißt es zurücklehnen und beobachten.
Idee #3: Sand der Vielseitige
Sand eignet sich hervorragend, um ihn auch indoor erlebbar zu machen. Seine fließende, weiche Textur bietet einen wunderbaren Kontrast zum Reis – ähnlich im Spielwert, aber in der Haptik und Handhabung doch ganz anders.
Mit Sand können Kinder nicht nur schütten und formen, sondern auch Muster zeichnen oder kleine Welten erschaffen. Ob pur, mit Förmchen oder kombiniert mit anderen Materialien – Sand regt die Sinne an und lädt zu stundenlangem Erkunden und Experimentieren ein.
Sand + Wasser = Matsch. Versuche das zu vermeiden – es sei denn, du traust dich!
Häufige Fragen zu Sensory Play
1. Ab welchem Alter ist Sensory Play geeignet?
Schon Babys können von sensorischen Erfahrungen profitieren. Wähle hier einfache und sichere Materialien, wie Wasser oder weiche Texturen.
2. Wie viel Zeit sollte man einplanen?
Das hängt vom Alter und der Aufmerksamkeitsspanne deines Kindes ab. In der Regel reichen 15-30 Minuten pro Aktivität.
3. Was tun, wenn mein Kind kein Interesse zeigt?
Teste verschiedene Materialien und lass dein Kind entscheiden, was ihm am meisten Spaß macht. Manche Kinder bevorzugen bestimmte Sinne, wie Hören oder Sehen.
Herausforderungen und Lösungen
Obwohl Sensory Play unglaublich wertvoll ist, kann es mit einigen Herausforderungen verbunden sein, gerade am Anfang. Unordnung und das Aufräumen von Materialien wirken erst einmal abschreckend. Aber mit ein wenig Planung lässt sich auch das meistern.
Sicherheit an erster Stelle
Gerade bei kleinen Kindern ist Sicherheit besonders wichtig. Hier ein paar Hinweise, die du beachten solltest:
Ungiftige Materialien verwenden: Achte darauf, dass alles sicher und ungefährlich ist, falls etwas in den Mund wandert.
Immer beaufsichtigen: Besonders bei Kleinteilen wie Perlen oder Knete.
Spielbereich vorbereiten: Eine Plastikmatte oder alte Decke kann helfen, das Chaos zu kontrollieren.
Allergien berücksichtigen: Stelle sicher, dass keine allergieauslösenden Stoffe verwendet werden.
Sensory Play: Ein Geschenk für dein Kind
Sensory Play ist mehr als nur Spaß – es legt den Grundstein für lebenslanges Lernen. Durch diese einfachen, aber effektiven Aktivitäten hilfst du deinem Kind, die Welt um sich herum besser zu verstehen und wichtige Fähigkeiten zu entwickeln.
Also, worauf wartest du noch? Lass dein Kind in eine Welt voller sensorischer Erfahrungen eintauchen und beobachte, wie es mit Begeisterung Neues entdeckt.